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### WAGNER UND WALDHOF: “GEGEN INGOLSTADT WEITEREN SIEG NACHLEGEN”

Seit Mittwoch ist der Wechsel von Lauterns Terrence Boyd zum SV Waldhof Mannheim perfekt. Aufgrund seines Wechsels zum Erzrivalen und seines “lautre”-Tattoos ist dieser Transfer besonders brisant. In einem Instagram-Statement erklärt der 32-Jährige seine Beweggründe.

**Boyd wollte in der Region bleiben**

Von Kaiserslautern nach Mannheim zu wechseln, ist ein ungewöhnlicher Schritt, zumal Boyd offenbar auch bei mehreren Zweitligisten auf der Liste stand. “Solche Entscheidungen trifft man nicht leichtfertig, und wenn man nicht in der Situation steckt, kann man es schwer verstehen. Das verstehe ich”, schreibt Boyd auf Instagram. Er fügt hinzu: “Als Familienvater ist es meine oberste Priorität, meine Kinder aufwachsen zu sehen und sie nicht immer wieder aus ihrem Umfeld zu reißen. Aus diesen und weiteren Gründen habe ich entschieden, in der Region zu bleiben.”

Boyd lebt mit seiner Familie in Heidelberg, sodass neben Waldhof nur der SV Sandhausen als mögliches Ziel infrage kam. Da sich der Zweitliga-Absteiger jedoch für den Österreicher Markus Pink entschieden hatte, blieb letztlich nur noch Mannheim übrig.

**”Wird für immer in Erinnerung bleiben!”**

Boyds Zeit in Kaiserslautern endet nach zwei Jahren. Er spricht von “zwei wundervollen Jahren” beim FCK: “Was wir gemeinsam erreicht haben, wird für immer in Erinnerung bleiben!” Er bezieht sich dabei auf den Zweitliga-Aufstieg 2022. “Abschiede sind nie einfach, aber man muss das Geschäft akzeptieren.”

Unter seinem Post erhielt Boyd viel Zuspruch. Dass er die Entscheidung vor allem wegen seiner Familie getroffen hat, lässt die meisten FCK-Fans darüber hinwegsehen, dass ihr Publikumsliebling künftig für den größten Rivalen im Südwesten aufläuft. Ein Wiedersehen dürfte dennoch positiv ausfallen, falls es eines Tages dazu kommt.

#### Interview mit Fridolin Wagner über den SV Waldhof Mannheim

**DFB.de:** In der Partie bei der SpVgg Bayreuth haben Sie zum dritten Mal in den letzten vier Spielen getroffen. Bei den ersten 18 Einsätzen in dieser Saison war Ihnen nur ein Treffer gelungen. Werden Sie noch zum Torjäger, Herr Wagner?

**Fridolin Wagner:** Ich habe zwar bei RB Leipzig in der U17 und auch im ersten Halbjahr bei der U19 als Stürmer gespielt, aber ich glaube nicht, dass ich zum Torjäger werde. (lacht) Dass der Ball genau dahin kam, wo ich ihn erwartet hatte, war eine Mischung aus Glück und Instinkt. Letztlich ist es egal, wer die Tore erzielt – Hauptsache, die Mannschaft ist erfolgreich.

**DFB.de:** Was war für den erfolgreichen Start in die Englische Woche ausschlaggebend?

**Wagner:** Dass wir in Bayreuth nach längerer Zeit mal wieder früh in Führung gegangen sind, hat uns gutgetan. Dadurch entwickelt sich ein Spiel ganz anders. In einer ausgeglicheneren Phase konnten wir den zweiten Treffer nachlegen. Nach dem Anschlusstreffer haben wir unsere Führung gut verteidigt. Jeder hat seine Aufgaben erfüllt, sodass uns in der Nachspielzeit auch noch das Tor zum Endstand gelungen ist.

**DFB.de:** Trainer Christian Neidhart konnte aus gesundheitlichen Gründen in Bayreuth nicht dabei sein. Wie hat das die Vorbereitung beeinflusst?

**Wagner:** Anfangs war es ein seltsames Gefühl. Da es aber nichts Schlimmes war, haben wir uns schnell auf die Aufgabe in Bayreuth konzentriert. Wir haben seit Saisonbeginn viele Abläufe verinnerlicht und Lösungen für verschiedene Situationen erarbeitet. So wussten wir schnell, was der Trainer von uns wollte. Nach dem Spiel hat unser Pressesprecher den Trainer per Videoanruf in den Mannschaftskreis geschaltet, sodass er sich digital mit uns freuen konnte. Natürlich ist es gut, dass er bald zum Team zurückkehren kann.

**DFB.de:** Hat Ihr Team mit den beiden Siegen die richtige Antwort auf das 0:4 bei der U23 von Borussia Dortmund geliefert?

**Wagner:** Vor allem die 53 Sekunden im Heimspiel gegen Spitzenreiter SV 07 Elversberg, als wir einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg verwandelt haben, waren der Wahnsinn. In Bayreuth wollten wir unseren Aufwärtstrend bei Auswärtsspielen fortsetzen. Die Art und Weise, wie wir auftreten wollen, ist derzeit auf dem Platz klar erkennbar.

**DFB.de:** Ein direkter Aufstiegsplatz ist nur noch zwei Punkte entfernt. Wie schätzen Sie die Situation ein?

**Wagner:** Hinter Elversberg können sich noch viele Mannschaften berechtigte Chancen ausrechnen: Neben uns gehören auch der SV Wehen Wiesbaden, der VfL Osnabrück, Dynamo Dresden und der 1. FC Saarbrücken dazu. Ich gehe davon aus, dass es bis zum Saisonende spannend bleibt. Für uns gilt es vor allem, unsere Konzentration hoch zu halten. Wir haben eine gute Balance gefunden, wann wir mit unseren spielerischen Qualitäten erfolgreich sein können und wann es besser ist, einfachere Mittel zu wählen. Defensiv können wir nicht nur kompakt verteidigen, sondern auch den Gegner immer wieder gut unter Druck setzen.

**DFB.de:** Bei Ihren drei vorherigen Stationen in der 3. Liga mussten Sie jeweils einen Abstieg erleben. Kamen Sie deshalb ins Grübeln?

**Wagner:** Die sportlichen Situationen waren zu unterschiedlich, sodass ich die Stationen jeweils differenziert betrachten konnte. Als ich mich im Winter 2018 der U23 des SV Werder Bremen anschloss, war die tabellarische Lage bereits schwierig. Mich überzeugte die Perspektive, hin und wieder bei den Profis mittrainieren zu können. Auch ein Jahr in der Regionalliga hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln. Die Saison mit Preußen Münster war sicherlich die bitterste Erfahrung. Man hat sich als Spieler mitverantwortlich für den Abstieg gefühlt. Auch die Zeit beim KFC Uerdingen 05, die mit dem Zwangsabstieg des Vereins endete, war sehr lehrreich. Wir mussten als Team viele Hürden überwinden und bekamen wegen der finanziellen Situation teilweise kein Gehalt. Das hat uns Spieler extrem zusammengeschweißt, und ich habe selten einen solchen Zusammenhalt erlebt. So konnten wir den Widrigkeiten trotzen und zumindest sportlich einen Nichtabstiegsplatz erreichen.

**DFB.de:** Im Nachwuchsbereich wurden Sie mit RB Leipzig bei den A- und den B-Junioren Staffelsieger in der Bundesliga. Wie sehr hat Sie diese Zeit geprägt?

**Wagner:** Ich war insgesamt sechs Jahre im Klub. Die Zeit von 14 bis 18 Jahren ist sehr wichtig für den weiteren Weg. Ich konnte als Fußballer und Mensch viel lernen und mit tollen Persönlichkeiten zusammenarbeiten. Die Teilnahmen an den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft waren besondere Höhepunkte. Schon in solch einem Alter vor mehreren Tausend Zuschauern im Stadion der Profis zu spielen, vergisst man nicht so schnell.

**DFB.de:** Sind Sie im Nachhinein traurig darüber, dass es in Ihrer Geburtsstadt nicht mit dem Durchbruch geklappt hat?

**Wagner:** RB Leipzig war damals auf dem Weg in die Bundesliga und sehr ambitioniert. Die Entwicklung des Vereins ging schnell voran. Da ist es für junge Spieler schwierig, mitzuwachsen und eine Chance zu bekommen. Das benötigt auch aktuell als Champions-League-Teilnehmer noch Zeit. Ich bin froh und dankbar, dass ich schon als A-Jugendlicher die Möglichkeit hatte, für die zweite Mannschaft zu spielen. Bis zur Abmeldung des Teams konnte ich so zwei Jahre lang auf Regionalliga-Niveau spielen, was wertvoll für meine Entwicklung war.

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